Ursprünglich stammt das Wort „Kreativität“ aus dem Lateinischen Wort creare, und bedeutet: etwas neu schöpfen, erfinden, erzeugen, herstellen. Eine schöpferische Begabung wurde bis vor kurzem als das Privileg von wenigen Genies betrachtet.
Kreative Kompetenz vs. Genius
Erst seit den 1950er Jahren entsteht allmählich ein neues Kreativitätsverständnis. Inzwischen ist es allgemein akzeptiert, dass die Kreativität ebenso zur kognitiven Grundausstattung eines jeden Menschen gehört, wie z.B. die Lernfähigkeit.
Eine allgemeingültige Definition von Kreativität gibt es bis heute nicht, allerdings herrscht Konsens darüber, dass kreatives Verhalten / kreative Kompetenz aus dem Zusammenspiel einer Vielzahl von persönlichen Eigenschaften entsteht, die bei jedem sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können.
Innere Unabhängigkeit bei gleichzeitiger Kooperationsbereitschaft und ein gesundes Maß an Selbstvertrauen sind die wichtigsten Eigenschaften, um unkonventionelle Wege zu beschreiten. Wer nicht kritikfähig ist und eine niedrige Fehlertoleranz hat, wird schon nach den ersten Schritten aufgeben, denn in der ersten Phase der Lösungsfindung gibt es kein “richtig” oder “falsch” sondern nur “Versuch und Irrtum”; jeder Schritt birgt das Risiko des Scheiterns in sich, diese Spannung muss man mutig aushalten können.
Um wirklich originelle Ideen zu entwickeln benötigt man einerseits die Unschuld der Kindheit, andererseits die Erfahrung und das Wissen der Erwachsenen. Kinder verfügen über Neugierde, sie sind offen für Neues, entscheiden sich spontan und flexibel. Wenn diese Eigenschaften erhalten bleiben und im Laufe der Reifung kombiniert werden mit den Fähigkeiten, die Erwachsene entwickeln können wie z.B. multidimensionales und flüssiges Denken, Freude an komplexen Aufgaben, Beharrlichkeit und Leistungswille, dann kann sich Kreativität ungehemmt entfalten. Allerdings nützt die beste Idee nichts, wenn sie nicht realisiert wird, daher muss sie ausgearbeitet und an die Realität angepasst werden.
Bei “Künstlerpersönlichkeiten” kommt noch hinzu, dass sie Arbeit und “Spiel” nicht trennen, denn die Arbeit eines Künstlers ist für ihn Sinn- und Identitätsstiftend. Die Motivation zum Tun ist nicht belohnungsorientiert, viel mehr ist das tätig sein Lebenszweck.
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