Heute bin ich endlich fertig geworden, die Bilder werden nun verpackt und gehen auf die Reise. Es war mal wieder ein vierzehntägiger Rausch, von dem ich jetzt erstmal runterkommen muss.

Oft werde ich gefragt, wie ich arbeite, vielleicht kann ich heute die eine oder andere Antwort liefern.

Die sechs Bilder habe ich auf Bestellung gemalt, wobei ich weitgehend frei war in der Gestaltung. Es wurden lediglich warme Töne gewünscht. das kam mir sehr entgegen, denn wir haben langsam „Indian Summer“ im Bayerischen Wald und die Farben der Natur entsprechen dem Kundenwunsch.

Der eigentlich wichtigste Part bei einem solchen Auftrag ist – so lächerlich es auch klingen mag – die Zeit vor dem Malen. Das Schauen, das Lesen, die Ruhe vor dem Sturm.

Wenn ich dann die ersten Pinselstriche setze, dann ist das Wichtigste eigentlich schon beinahe erledigt – ähnlich wie in der Natur; die wesentlichen Entscheidungen einer Pflanze werden gefällt, während der Samen noch in der Erde liegt.

An den sechs Bildern habe ich etwa 2 Wochen gemalt, was nicht heissen soll, dass ich täglich zu bestimmten Zeiten gearbeitet habe – an manchen Tagen ging es gut, an manchen Tagen ging gar nichts.

Ich nenne meine Bilder Action Paintings, denn sie entstehen von a bis z spontan und ungeplant, wie in einem Rausch ziehe ich die Linien und staune, was dabei entsteht.

Sehr wichtig für mich ist  in solchen exzessiven Zeiten, dass ich die Möglichkeit habe meinem eigenen Rythmus zu folgen; essen wenn ich Hunger habe, schlafen wenn ich müde bin etc.

Meine sonstigen Aktivitäten während einer Malphase beschränken sich auf das absolute Minimum d.h. ich gehe nicht aus dem Haus, schlafe direkt neben dem Atelier und habe ausser online keinerlei Kontakte mit der Aussenwelt. Zur Entspannung bzw. zum Abschalten, wenn der Kopf nicht aufhören kann zu malen, habe ich eine grosse Sammlung an SF DVD´s, die ich zwar alle schon 100 mal gesehen habe, aber gerade deshalb sind sie ja so abregend.

Und heute?

Es gibt nichts schöneres, als nach einem solchen Action Painting Rausch das Atelier aufzuräumen, gut durchzulüften, damit alle Zweifel und Ängste aus dem Atelier verschwinden,  ausruhen und wieder ins Leben zurückfinden.