Action Paintings aus dem Jahr 2008 – eine Auswahl

Über Action Painting habe ich schon sehr viel geschrieben, aber das Thema ist scheinbar unerschöpflich und vor allen Dingen muss es immer wieder neu interpretiert und aus einer anderen Perspektive betrachtet werden, sonst besteht leicht die Gefahr, dass es genau das verliert, was es repräsentiert: die sich beständig wandelnde Wirklichkeit, in dem jetzt nichts mehr so ist, wie es eben noch war.

Action Paintings – das geordnete Chaos

Unter Action Painting stellt man sich leider immer noch nur allzu oft ein wildes, besinnungsloses Herumgemale vor. Das ist eigentlich eine Beledigung des meiner Ansicht nach ehrlichsten und authentischsten Kunststils. Gleichzeitig wird durch diese Vorstellung von Action Painting auch das „Ungeplante“, das Spontane abgewertet und somit ein Großteil des Lebens, denn auch wenn uns Menschen bei Ungewissheiten sehr unbehaglich wird, bestimmt das Zufällige unsere Leben weit häufiger und intensiver, als das Geplante.

Man denke hierbei nur an unsere Beziehungen; sowohl die Ehepartner, als auch unsere Freunde haben wir nicht an einem dafür vorgesehenen Tag gefunden und in der Regel steht die Person, die wir ausgewählt haben, in krassem Gegensatz zu der Vorstellung, die wir vorher hatten.

Panta Rei

Alle Ereignisse, die unsere Leben bestimmen, finden in einem fließenden Prozess statt und sie sind zu dem auch noch mit unzähligen Ereignissen von anderen Menschen verknüpft; es sind die Wechselwirkungen all jener Verbindungen, aus denen letzten Endes alle Biografien entstehen.

Und genau darum geht es beim Action Painting. Die Bilder entstehen spontan, intuitiv, aber nicht vollkommen „Kopflos“, denn das wäre die pure Anarchie. Vielmehr ist es eher ein sehr harmonisches Zusammenwirken aller Impulse, die in einem kontinuierlichen Prozess – Strich für Strich – zu dem Moment führen, an dem der Maler den Prozess beendet.

Womit nicht gesagt werden soll, dass das Bild im Moment seiner Fertigstellung erstarrt. Keineswegs! Ab dann übernimmt jedoch ein anderer die Vervollständigung: der Betrachter. Denn nur mit ihm gemeinsam ist ein Bild tatsächlich ein Bild. Ohne Betrachter ist es lediglich ein Stück bemalte Leinwand – ohne Geschichte und ohne Sinn.

 

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