Wiederholungen sind äußerst gefährlich, denn sie vermitteln die Illusion von Sicherheit. Außerdem erhöht sich die statistische Wahrscheinlichkeit irgendwann zu versagen mit jeder erfolgreichen Wiederholung. Eine fatale Erkenntnis angesichts der sicherlich sehr wahren Volksweisheit: „Übung macht den Meister!“
Aber handelt es sich tatsächlich um Wiederholungen wenn man etwas übt? Ich glaube man muss da sehr wohl unterscheiden zwischen einer routinemäßigen Tätigkeit, die man irgendwann im halbschlaf durchführen kann und der „Übung“ um die persönliche Leistung in einem speziellen Bereich zu optimieren. Der Ehrgeiz etwas zu lernen, sich zu verbessern schafft mit jeder Übung etwas Neues, wohingegen eine mehr oder weniger automatisierte Routine nichts anderes ist als die Kopie einer Kopie, einer Kopie…..
Die Qualität von Kopien verschlechtert sich bis zur völligen Unkenntlichkeit. Übung jedoch sollte immer auch der Versuch sein, die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit und Könnens zu erweitern.
Deshalb rate ich jungen KollegInnen gerne:
„Male jedes Bild als wäre es dein erstes und dein letztes!“
Dies gilt allerdings nicht nur für die Kunst. Wenn sich kindliche Neugierde und Experimentierlust mit dem Können und der Erfahrung eines Erwachsenen vereint, dann entsteht vielleicht etwas, was sowohl einem Zweck dient, als auch voller Sinn ist.
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