Über Geld spricht man nicht. Aber über wirkliche Werte, darf man durchaus nachdenken und das eine oder andere Wort verlieren.

Kunst und Wert

Die Frage, wie ich die Preise für meine Bilder gestalte, habe ich schon mehrfach beantwortet. Ich habe allerdings nur sehr selten darüber gesprochen bzw. geschrieben, ob und welchen Wert meine Bilder langfristig haben könnten.

Und ganz korrekt kann ich darüber natürlich kein Prognosen stellen, ich kann nur einige Mutmaßungen anstellen und hoffen, dass sie zutreffen werden.

Das alle wichtigste jedoch, um den langfristigen Wert von Originalen zu ermitteln ist zunächst einmal fest zu stellen, ob die Bilder überhaupt über viele Jahre erhalten bleiben. Hierauf ist meine Antwort ein sicheres JA. Ich habe immer noch Kontakt zu vielen Kunden, die ihre Bilder seit teilweise über 20 Jahre besitzen, einige male mit ihnen sogar umgezogen sind und die Bilder immer im „Gebrauch“ waren.

All diese Menschen haben mir auf Nachfragen bestätigt, dass sich die Bilder überhaupt nicht verändert haben, die Farben strahlen wie am ersten Tag und auch das Trägermaterial zeigt keinerlei Abnutzungserscheinungen.
Ich habe schon immer sehr großen Wert auf die Qualität der Materialien gelegt, die ich verwende und das zahlt sich langfristig auf jeden Fall aus. Und es gibt im Künstlerbedarf immer mehr „unverwüstliches“ High-Tech Material, das ich gerne ausprobiere und zum Malen benutze.

Kunst und Wertsteigerung

Die Preise für meine Bilder sind in den vergangenen 30 Jahren zwar nicht in extraorbitante Höhen geklettert, aber sie sind kontinuierlich angestiegen. Das gilt nicht nur für neue Bilder, die man bei mir direkt kaufen kann, sondern ebenso für die bereits verkauften.

Ich hatte in den letzten Jahren einige Kunden, die sich bei mir wegen Versicherungsschäden gemeldet haben. Sie haben für ihre Versicherung einen Nachweis benötigt, ob die von ihnen angegebenen Beträge, mit dem tatsächlichen Wert der Bilder übereinstimmen. Das habe ich ihnen gerne durch die Vorlage von aktuellen Rechnungen von einigen Bildverkäufen belegt und sie haben den jeweilig angegebene Schadenssumme anstandslos erhalten.

Interessant hierbei ist natürlich, dass man für Einrichtung und Haushaltsgegenstände lediglich den aktuellen Zeitwert – der in der Regel wesentlich niedriger ist, als der Anschaffungswert – erhält, bei Originalkunst wird jedoch bei der Berechnung des Versicherungsschadens von dem Preis ausgegangen, den man bei dem Verkauf des Bildes heute erzielen würde.

Was kommt danach?

Solange ich lebe, setze ich die Preise fest und halte sie auf einer Höhe, damit sich jeder Normalverdiener Originale von mir leisten kann. Was nach meinem Ableben passieren wird, kann ich natürlich nicht voraussehen, aber ich bin mir relativ sicher, dass meine Bilder noch einige Jahrzehnte, wenn nicht sogar länger, in der Welt unterwegs sein werden.

Und Originale haben immer einen besonderen Stellenwert, so etwas schmeißt man nicht einfach weg. Man denke nur an all die kleinen Dinge, die wir besonders wertschätzen, weil sie einfach nur „alt“ sind. Und ganz besonders lieben wir Dinge, die nicht nur alt, sondern sogar handgefertigt sind – man denke nur zum Beispiel an all die begehrten Objekte, die einen Stempel, oder eine Signatur tragen, oder von einer Manufaktur gemarkt sind.

In 100 Jahren

So wird es mit ziemlicher Sicherheit auch mit meinen Bildern zugehen, was für mich persönlich ein wunderbares Gefühl ist. Für diejenigen, die meine Bilder kaufen bedeutet das aber noch etwas mehr, denn neben einem Bild, das ihnen heute Freude bereitet, bekommen sie etwas, das mit den Jahren an Wert gewinnt und eines Tages vielleicht sogar als ein ganz besonderes Symbol einer längst vergangenen Zeit, weiter vererbt werden kann.

Wir leben in einer sehr flüchtigen Zeit und sind von vielen Dingen umgeben, die wir morgen bereits wieder vergessen haben. Originalbilder sind eine Ausnahme. Sie sind eine Art Verankerung, eine Verbindung aus der Gegenwart in eine lebendige Vergangenheit und deshalb sind sie so wichtig und so unentbehrlich.

Spardose Kunst

Originalkunst ist die schönste Spardose, die man sich vorstellen kann, denn es sind nicht nur die ideellen Werte, die zur Anschaffung von Bildern motivieren, sondern das sichere Gefühl in ein Objekt investiert zu haben, dessen Wert mit den Jahren nicht verfällt, wie bei einem Neuwagen, sondern kontinuierlich steigt. Und dazu muss der Künstler nicht einmal weltberühmt sein. Es genügt schon, wenn die Bilder lange genug überleben, um „alt“ zu sein.

Und meine werden das ganz sicher!
Ich habe von meinen Großeltern gelernt, dass über Geld zu sprechen ein ganz schlechter Stil ist und das habe ich in diesem Text auch gar nicht getan. Ich sprach über feste Werte, die weit mehr Bedeutung haben, als schnelle Konsumgüter.

Werte, die wir unseren Enkeln hinterlassen können, Bilder, die nicht nur an mich erinnern werden, sondern an all die Menschen, mit denen sie gelebt haben, die ihre Lebensgeschichten mit diesen Bildern verknüpfen und weiter erzählen werden.

Und seien wir mal ganz ehrlich, so ganz und gar ohne materielle Interessen sind wir alle nicht.
Auch wenn es sich irgendwie viel besser anfühlt zu glauben, dass wir ausschließlich nach „höheren Werten“ streben, ist uns die Sicherheit, die „wertvolle“ Gegenstände vermitteln können, doch nicht ganz und gar gleichgültig.