Es gibt die Geschichte über Isaac Newton, dass er das Gesetz der Gravitation begriffen hat, als ihm ein Apfel auf den Kopf fiel.

Zufall – der Erleuchtungsapfel

Ob die Anekdote wahr ist oder nicht, spielt jetzt mal keine Rolle, nehmen wir einfach mal an, es hätte sich so zugetragen. Ein winziges Ereignis, wie der Fall eines Apfels hat also das Denken der gesamten Menschheit über Jahrhunderte geprägt und verändert.

Was wäre gewesen, wenn Newton diesem Wink nicht gefolgt wäre? Wenn er stur weitergegrübelt hätte, ohne dem Apfel auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu widmen. Oder sich sogar über diese Unterbrechung geärgert hätte?

Den Zufall lieben

Der Mensch liebt den Zufall nicht, er hätte gerne alles und jenes, vor allem die Zukunft fein säuberlich auf Bügelfalte gelegt in einer Kiste, aus der er je nach bedarf irgendetwas, was ihm am besten passt herausziehen kann.

Dabei ist der Zufall wesentlich spannender und fruchtbarer, als vieles was der Mensch plant, denn der Mensch plant im Rahmen seiner beschränkten Möglichkeiten und der Zufall bringt das unerwartete, das nicht im Vorfeld schon berechnete, das vielleicht nicht einmal erahnte.

Aber der Zufall lässt sich nicht kontrollieren und das macht furcht. Im Apfelfall Newtons hätte ebenso gut zufällig ein Blitz in den Baum einschlagen können und dann hätte es einen der berühmtesten Wissenschaftler aller Zeiten nicht gegeben.

Leben ist Risiko

Vor dem Zufall kann man sich nicht durch exakte Planung schützen, denn er kommt unweigerlich und bringt immer einiges durcheinander.

Warum den Zufall nicht als Chance nutzen? Warum „planen“ wir das Unerwartete nicht einfach ein?

Was wird mir der heutige Tag bringen? Ich habe zwar einen „Plan“, aber vielleicht ruft jemand an, oder Gäste stehen spontan vor der Tür und schon ist alle Planung für die Katz.

Natürlich kann ich mich so lange wie ich will unter einen Apfelbaum setzen und auf den erleuchtenden Apfelfall warten, das gibt bei mir höchstens Apfelmus.

Aber ich kann dem Zufall die Tür öffnen und hoffen, dass er mir etwas Gutes bringt. Und wenn er nicht vorbeikommt, dann mache ich genau das, was ich für heute geplant habe, vielleicht kommt er ja morgen.

Gott würfelt doch! Und am wahrscheinlichsten wird das wahrscheinlichste passieren.