Es gibt sowohl in der Musik, als auch in der Malerei unzählige Stilrichtungen, aber kaum zwei, die sich so gut miteinander vergleichen lassen, wie Action Painting und Jazz. Beide Ausdrucksformen können auf einer beinahe universellen Art und Weise das, was uns in unserer tiefsten Menschlichkeit am meisten antreibt hör- und sichtbar machen; unsere Sehnsucht nach Ganzheit.

Action Painting entsteht im Augenblick

Man muss kein Musikkenner sein, um sich den melancholischen Klängen eines Bluesgitarristen hinzugeben, ebenso muss man kein Experte sein, wenn es darum geht, den (inneren) Bewegungen in einem Action Painting zu folgen. Sowohl Action Painting, als auch Jazz entstehen im jeweiligen Augenblick und beziehen ihre Kraft aus dem Moment, der niemals wieder in der selben Form eintreten wird.

Alles fließt

Das Leben besteht aus unendlich vielen Augenblicken, die in einer fließenden Bewegung ineinander übergleiten, ebenso ist das Action Painting – sowohl für den Maler, als auch für den Betrachter – eine wohlgeformte Ansammlung von sich umarmenden Einzelstrichen, die sich am Ende zu einem harmonischen Bildtanz zusammenfügen.

Malen gegen die Vergänglichkeit

Action Painting und Jazz sind Bild bzw. Klang gewordene Signaturen der Vergänglichkeit und vielleicht sind sie gerade deshalb so wertvoll, weil sie das Unmögliche versuchen: unzählige Erlebnismomente in einem Bild, oder in einem Musikstück so zu bündeln, damit das Flüchtige in etwas dauerhaft Fassbares verdichtet wird.